Mit Lucy fing alles an ...

Bazillus Tibeticus - ein Virus … ?

Entdeckt und benannt hat ihn ein anderer. Aber befallen bin ich von ihm schon sehr lange. Ohne, dass ich es bemerkt hatte.
Dabei fing alles so harmlos an.

Kam ein Hund daher, suchte ich das Weite. Hatte ich doch als Kind einschlägige Erfahrungen mit diesen zwickenden, hinter mir herlaufenden, an mir hochspringenden "Biestern" sammeln müssen.
Doch eines Tages hatten Freunde so ein Fusselkneuel da. Ich hatte keine Ahnung davon, kam mir aber dann doch zu doof vor, mich wegen diesem kleinen Etwas ganz schnell wieder zu verabschieden. Von weitem beobachtete ich sein Spiel, seine Kessheit, mit der er andere zum Mitspielen bewegte. Er faszinierte mich. Ich lies mich in sein Spiel verwickeln. Dass seine kleinen Welpenzähnchen zwickten, störte mich plötzlich gar nicht mehr.
Seit diesem Abend besuchte ich meine Freude häufiger, wollte ich doch wissen, was aus diesem Fusselkneuel einmal werden wird (es wurde ein Tibet Apso - Tibetischer Hütehund). Wir freundeten uns an. Er hat es tatsächlich geschafft, mir diese alberne Angst vor Hunden zu nehmen. Den Respekt vor großen Hunden habe ich mir sehr wohl behalten.
Logisch, es dauerte nur ein Jahr bis ich selbst ein Rudel mit solch einem Fellbündel bildete. Es war die Tibet Apso Dame "Lucy". Frech und herausfordernd entpuppte sie sich bald als richtiger kleiner Teufel. Wo sie hin kam war sie sofort der "King". Jeder war begeistert von ihr. So dauerte es nicht lange und wir zeigten uns auf Hundeausstellungen, mit Erfolg!
Dann kam die Überlegung: ein Hund allein??? Was tun? Freunde fragten mich, ob ich mit dieser kleinen Teufelin nicht gern züchten würde. Sie sollte doch ihr wunderbares Wesen an Nachkommen weitergeben.
Das wollte wohl überlegt sein. Schließlich trägt man dann auch Verantwortung für diese kleinen Wesen. Ich habe diese Verantwortung übernommen. Lucy ist leider mit knapp 14 Jahren verstorben. Aber ihre erste Tochter, eine Enkeltochter, eine Urenkelin und eine Ururenkelin von ihr leben noch heute bei mir.

Und immer wieder sitze ich hier. Und warte ...
Dann werden hier wieder solche wunderbaren Wesen geboren, die den Bazillus Tibeticus in die Herzen der Menschen tragen…

bod ssengge tshunba
(kleiner tibetischer Löwe)

PS: Danke an Herrn Adolf Kraßnigg für diese wunderschöne Umschreibung der Liebe zu dieser Hunde-Rasse. Prägnanter kann man es nicht ausdrücken.